When Art meets Fashion

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exhibition by artig gallery x galeries lafayette

1 Juni – 22 Juni 2017
Galeries Lafayette – Berlin

EXPOSÉ

Für gewöhnlich geht man in das Galeries Lafayette, um sich mit hochwertigen Designermarken wie Valentino oder Burberry einzukleiden, doch seit dem 1.6.2017 werden in Kooperation mit der ARTIG GALLERY mehr als 60 Kunstwerke internationaler Designer präsentiert. Der Rundbau der gläsernen Shoppingmall lädt hierzu ein neben der Mode auch den Kontext zur Kunst zu erfahren. Zur Eröffnung durfte ich mich hierbei von dem umfassenden Spektrum an Werken im Bereich Fotografie und Malerei faszinieren lassen. Welche Arbeiten mich hier am meisten bewegt haben, möchte ich nun mit euch teilen.

MAXIME LONGDEN

Eine Reihe, die mir sehr gut gefallen hat ist von der englischen Illustratorin Maxime Longden. In ihren Werken beschäftigt sie sich mit dem Thema Erinnerung, indem sie sich von Landschaften inspirieren lässt, welche sie in ihrem Gedächtnis speichert und eine halbe Stunde später in ihrem Atelier malerisch wiedergibt. Diesen Vorgang wiederholt sie des Öfteren und aus der Bilderstrecke wird deutlich, dass die Erinnerung an das Gesehene nach und nach immer mehr abstrahiert wird. Die Herangehensweise versinnbildlicht einen sehr spannenden Prozess, aus dem hervorgeht was und wie wir tatsächlich unsere Umgebung wahrnehmen und welche Elemente in unserem Gedächtnis einen bleiben Platz einnehmen und welche immer mehr verblassen. In ihrem Farbduktus kommen auch die Wurzeln der Künstlerin zum Vorschein. Longden wuchs in Botswana in Afrika auf, was sich in dem Farbklang aus ocker, grün und den zarten Blautönen erkennbar macht.

Abb. 1: Maxime Longden. Where the cats live III.

Abb. 2: Maxime Longden. Where the cats live IV.

JIMMY MILLÁN

Ein weiterer sehr beeindruckender Künstler ist Jimmy Millán. Der Mixed Media Künstler, dessen Collagen bereits von namhaften Magazinen wie Vogue, Vanity Fair und Double View veröffentlicht wurden, präsentiert in seinen Werken eine Symbiose aus Mode- und Urwaldszenerie. Das Bild Into the wild stach für mich in der Serie besonders heraus, da mir die scheinbar aufgelöste Körperlichkeit des Models sehr gut gefällt, die im Einklang mit der Natur ist, von der sie umrahmt wird.


Abb. 3: Jimmy Millán. Into the wild.

 

GWEN VERSLUIS

Das Werk „Unmasked“ von der niederländischen Künstlerin Gwen Versluis ist in knalligen Farben getaucht und reliefartig kompositioniert. In ihrem Schaffen integriert sie mehrere Dimensionen. In diesem Bild erscheint eine fiktive „innere Gestalt“ die aus dem Kopf der Frau heraustreten möchte. Der sehr surreal gestaltete Bildaufbau wird durch rechteckige Flächen gesplittet, wodurch das Werk zusätzlich einen grafischen Gehalt bekommt. Mit ihrem experimentellen und unvollkommenen Schaffensprozess bietet sie dem Betrachter die Möglichkeit seine eigene Wahrheit darin zu finden. Versluis beschreibt ihre Werke mit diesen Worten: „Die Kunst ist für mich ein Werkzeug des Verständnisses, mit dem ich Unausgesprochenes und Unaussprechliches zum Ausdruck bringe, und eine Welt zu verstehen versuche, die vom Gesetz des Perfekten, vom Erfolg und der glänzenden Oberfläche regiert wird, und trotzdem voller Widersprüche und innerer Konflikte ist. Über diese Dinge sprechen wir nicht gerne oder wir finden keine Worte dafür. Dennoch definieren sie, wer wir sind. ¹

Abb. 4: Gwen Versluis. Unmasked.

ROGER GRASAS

Der spanische Fotograf Roger Grasas beschäftigt sich mit der Digitalisierung unserer Zeit beeinflusst. Eine weiße Gebäudefassade mit rechteckigen Feldern, welche als Fenster zu erkennen sind, waren für Grasas die Inspiration für die Fotografie „Inshallah 09“. Das Klare in dem Bild wird von Stromleitungen und Kabeln überflutet, wodurch er auf die Technik und deren Platz in unserer Gesellschaft verweisen möchte. In seinen Arbeiten reizt ihn die Auseinandersetzung mit der urbanen Postmoderne. Seine Serie „Inshallah“ kreist um die Trennung der islamischen Kultur und Tradition im persischen Golf.

Abb. 5: Roger Grasas. Inshallah 09.

SARA JANINI

Die Ausstellung wird auf den drei Etagen des Galerie Lafayette gezeigt, wo unter anderem auch die Dokumentar- und Reisefotografien von Sara Janini zu sehen sind. Janini lebt in Madrid und fängt mit ihrer Kamera Szenerien auf der ganzen Welt ein. Ihr kreatives Schaffen setzt sie für soziale Projekte ein, daher arbeitet sie mit der UNESCO zusammen, um ein Stück von dem Weltkulturerbe zu transportieren und beleuchtet dabei die Seele der menschlichen Gesellschaft. Unter anderem fanden ihre Arbeiten auch bei Magazinen Elle, Marie Claire Traveller, World und National Geographic große Begeisterung. ²

Abb. 6: Sara Janini. Himbas, Kunene, Namibia.

Abb. 7: Sara Janini. Del Cielo a la Tierra.

Abb. 8: Sara Janini. La Espera.

Ihre weiblichen Modelle haben immer etwas sehr zartes und zerbrechliches, geradezu erhabens. Diese Zerbrechlichkeit ist auf ein Ereignis aus ihrer Anfangszeit als Fotografin zurückzuführen. In einer Psychiatrie machte sie Aufnahmen von einem Patienten, den sie öfters besuchte. Jedes Mal, wenn Janini in sein Zimmer trat, um Bild zu machen, lebte der Mann innerlich und äußerlich auf und fing an für die Aufnahme zu posierten. Die Fotografin erkannte, dass sie mit ihrem künstlerischen Schaffen Menschen bewegen konnte und folgte ihrer Passion. Leider verstarb er Mann, das Erfahrene blieb jedoch an Janini haften und drückt sich in ihren späteren Werken aus.

RÉSUMÉ

In der Ausstellung „ARTIG GALLERY x Galeries Lafayette“ vereinen sich Kunst und Mode in einem sehr schönen und vielseitigen Gesamtkontext. Die kuratierte online Kunst Galerie ARTIG GALLERY wurde Anfang 2017 gegründet und bietet aufstrebenden zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern eine Plattform für deren kreatives Schaffen. In diesem Diskurs wird ein Licht auf zum Teil noch unbekannte Künstlerinnen und Künstler geworfen, deren Schaffen auf Bewunderung und Anerkennung trifft. Abschließend möchte ich mich recht Herzlich für die schöne Eröffnungsveranstaltung und die Führung durch die Ausstellung mit den Kuratorinnen bedanken und hoffe bald wieder an einer Vernissage teilnehmen zu dürfen.

Die Werke sind auf ARTIG GALLERY zu kaufen und werden mit einem Authentizitätszertifikat versehen.

Inhaltsverzeichnis

¹ Internet 1

² Internet 2

 

Bildnachweis

Alle nicht gekennzeichneten Bilder sind von ARTIG GALLERY