Undressed & Unseen & Pool Party

Undressed & Unseen & Pool Party

exhibition by helmut newton foundation berlin

3 Juni – 19 September 2017
Museum für Fotografie Berlin

„Es ging mir gar nicht so sehr um Schönheit, ich wollte offenlegen, wie ich auf Menschen schaue.“

Mit diesen Worten beschreibt Mario Testino seine Sichtweise auf seine überlebensgroßen Werke, die der Zeit im Museum für Fotografie in Berlin zu sehen ist. In der Ausstellung „UNDRESSED. UNSEEN. POOL PARTY“ vereinen sich zum Teil noch nie gezeigte und neu konzipierte Modefotografien von Helmut Newton, Mario Testino und Jean Pigozzi. Bei der Eröffnung am 2.6.2017 waren Testino und Pigozzi persönlich vor Ort, was die Atmosphäre um so spannender machte und von dessen Eindrücken ich euch nun erzählen möchte.

UNDRESSED

Die Ausstellungsbereich UNDRESSED, im ersten Stock zeigt die Werke Testinos aus den 90er Jahren und repräsentieren ein sehr klassisches Schönheitsideal, was man vorwiegend aus seiner kommerziellen Phase kennt. Die gemäldeartig inszenierten Bilder suggerieren intime Momente die von Punkrock, tätowierten Körpern und Stripteaseszene inspiriert sind. Dabei reizt Mario Testino alle Formen der menschlichen Körperlichkeit aus, angefangen bei weiblichen Kurven, maskulinen Körpern bis hin zu abstrakter Androgynität und bringt sie damit unter den Fokus des „Entkleiden“.

   

Eine seiner Aufnahmen war für mich sehr bedeutend. Das Foto zeigt ein weibliches Model mit schwarzen transparenten Ganzkörperanzug der in der hinteren Mitte mit einen silberfarbenen Reißverschluss geschlossen wird und in ihrem Intimbereich endet, sodass er wie ein Piercing ihre Scham ziert. Gerade diese Anonymität und zugleich sehr intime Inszenierung durch die scheinbare Nacktheit machen das Foto für mich zu etwas sehr Besonderen in der Serie.

UNSEEN

In der Reihe UNSEEN werden Aufnahmen des Making-ofs der „Big Nudes“ aus fünf Jahrzehnten gezeigt, die aus unterschiedlichen Kontexten stammen und neu zusammengesetzt wurden. Die Bilderserie vereint tiefe Sehnsüchte mit grenzwertigen Szenerien und präsentiert eine Symbiose aus Nacktheit und Mode auf sehr subtile Weise. Der Kurator der Stiftung Matthias Harder beschreibt die Arbeitsweise des Fotografen wie folgt: „Für Newton war alles ein großes Spiel. Er spielt mit uns, dem Betrachter, mit der Mode, und er spielte mit seinen Auftraggebern“.

POOL PARTY

Jean Pigozzi Fotostrecke „Pool Party“ ist eine kleinformatige Serie, die an seinem Swiming Pool am Cap dÁntibes entstanden ist. Neben Helmut und June Newton waren unter den Berühmtheiten wie Mick Jagger, Giovanni Agnelli, Liz Taylor und Naomi Campell zu Gast in seinem Haus. Der Fotograf nahm über die Jahre mit seiner Leica viele Szenerien auf, die sich an Schauplätzen wie Modeschauen, Konzerten und Filmpremieren abspielten und gewährt  somit dem Betrachter einen Blick in den Backstage-Bereich.