Cherchez la femme

Cherchez la femme – Verhüllung

exhibition by jüdisches museum berlin

31 März – 27 August 2017
Jüdisches Museum Berlin

Zum einen löst das Thema dieses Blogeintrags Faszinationen wegen deren Schönheit aus und zum anderen stößt es in der modernen Welt auf auf Abneigung. Heute möchte ich euch von meinem Besuch im Jüdischen Museum berichten und dabei ein kulturelles und zugleich sehr sensibles Thema beleuchten: Die Kopfbedeckung.

Dem Besucher werden in der Ausstellung Cherchez la femme (im übertragenen Sinne übersetzt: Da steckt eine Frau dahinter) angefangen bei dem Haarband bis hin zur Burka ein Einblick in die Bedeutung des Kopftuches und dessen kulturellen Zusammenhang gewährt. Die Frau im Judentum bekennt sich durch ihre Bedeckung ihrer Haare zu ihrer Ehe und dass sie den Gesetzten der Tora folgt. Für sie erfüllt diese Tradition mit Stolz welche sie adie nächste Generation weitergeben. Allerdings gibt es auch orthodoxe Gemeinden die sich darin unterscheiden und mehr Freiraum in der Ausübung der Tradition erlauben.

 

Abb. 1 & 2: Brautschleier mit Hidschab.

Der weiße Brautschleier besteht aus einem weißen Kopftuch und einem klassischen Schleier welcher mit Perlen, Pailletten oder Strass versehen wird.

Abb. 3: Ausstellungsraum mit Kopfbedeckungen und Burkas.

Abb. 4: Chelgis I, Mandana Moghaddam (*1962), Schweden, 2002, Haar, Holz, Eisen, Plexiglas.

In einer großen Glasvitrine ist eine Art Skulptur aufgebaut, die mit Haaren überwuchert ist. Das Werk ist an das persische Märchen von der Heldin Chelgis „Besitzerin der 40 Zöpfe“ angelehnt. Der Künstler interpretiert das Haar als Zeichen jahrelanger Unterwerfung, indem er es als ein eng verflochtenes, aufgezwungenes Schönheitsideals inszeniert. Das Abschneiden der Haare symbolisiert daher die Befreiung.

 

Abb. 5: Csuta Basic. Csuta. Kfar Bin Nun. Israel. 2016. Polyester.

Neben den Kopfbedeckungen stellte das Museum auch Badebekleidung aus. Dieser blau-schwarze Anzug wurde von der Isrealin Michal Ziv (*1968) entworfen und durch die farblich passende Badehaube ist das Outfit auch für verheiratete Frauen geeignet.

Die Ausstellung wurde auch durch ein Video begleitet das die Modenschau der Instanbul Modest Fashion Week 2016 zeigt.

Video: Instanbul Modest Fashion Week 2016 by Think Fashion

 

 

VERHÜLLUNG

Die Akademie, die zu dem Jüdischen Museum gehört, hat in Kooperation mit den Modedesignstudenten des OSZ in Berlin zusammen gearbeitet und deren Outfits ausgestellt.

Abb. 6. Ausstellungsraum in der Akademie des Jüdischen Museums.

Abb. 7: Foyer der Akademie des Jüdischen Museums.

Ein Look hat mir dabei sehr gut gefallen. Es ist die Arbeit „Dieselbe Haut“ von Ajlan Polat. Mit seiner transparenten Burka möchte er darauf verweisen, dass unter der Burka wie bei jedem anderen Kleidungsstück ein Mensch ist. In diesem Fall eine Frau die die selbe Haut wie jede andere Frau besitzt und warum sie diese Burka trägt bleibt ihr ewiges Geheimnis. Sie hat nur eine Haut, diese ist nicht die Burka. Es ist ihre eigene – dieselbe Haut wie deine.

  

 

Abb. 8, 9 & 10: Dieselbe Haut. Ajlan Polat.

 

Alle nicht gekennzeichneten Bilder stammen von der Verfasserin.